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Nachts sind nicht alle Katzen grau

Es war ein Mal auf einer Hochzeit in Frankfurt, da saß ich mit Eva und Alexander beim Abendessen an einem Tisch. Und kein ganzes Jahr später fotografierte ich ihre Hochzeit. Dort lernte ich dann Evas Schwester Katrin kennen und heute fahr ich tatsächlich nach Dortmund um Ihre Hochzeit zu fotografieren.

Für mich ein etwas längerer Tag, aber ich freue mich unheimlich drauf. Schon im Elternhaus treffe ich auch Eva und später dann Alexander wieder. Nach Kirche und Gruppenfoto geht es zur Hochzeitsfeier in die Rohrmeisterei Schwerte. Dabei handelt es sich um einen wunderschönen Industriebau.

Das Paarshooting können wir in unmittelbarer Nähe machen. Die Mauern und Wiesen bieten uns genügend Kulisse für tolle Fotos. Wobei es mir mein Brautpaar auch sehr leicht macht. Etwas verwundert sind wir über einen weißen Kubus mitten auf einer Wiese. Muss wohl Kunst sein, denken wir uns gehen weiter.

Katrin Vater hält vor dem Hauptgang erneut die beste oder zweitbeste Brautvaterrede die ich je gehört habe. Die auf Evas Hochzeit war ja auch schon toll. Er wird dann aber fast vom Patenonkel der Braut getoppt. Dieser reißt erst einige zotige Geschichten, um dann auf sein Hauptanliegen zu kommen. Bei einem gemeinsamen Abend hat er vor einigen Jahren einen "Schuldschein" unterschrieben, auf dem steht, dass er für 29 Gäste bezahlt, sollte Katrin jemals Mathias heiraten.

Unterdessen war meine neue Fotobox zum ersten Mal in Betrieb. Immer wieder versammelten sich Menschen davor und machten lustige Fotos. Auch die Technik spielte mit - eine rundum gelungene Sache. Während ich kurz draußen frische Luft schnappe, sehe ich im Park, in dem wir zuvor die Brautpaarfotos gemacht haben, etwas leuchten. Ich beschließe näher ranzugehen und tatsächlich: Der weiße Kubus, den wir heute Mittag bereits gesehen hatten, leuchtet. Drinnen ist mein Brautpaar sofort bereit für ein außergewöhnliches Foto ihre Feier noch mal zehn Minuten zu verlassen. Ein wahrer Glücksgriff.

Nach Tanz und Party verabschiede ich mich dann in mein nahegelegenes Hotel. Erst am nächsten Tag stehen der Abbau der Fotobox und meine Heimreise an.